Einrichten des Anwendungsservers

Wichtig! Die Verwaltungs- und Überwachungskonsole und die Webstationen bilden zusammen Cluster.

Ein NLB-Cluster (Network Load Balancing) dient der Installation des Anwendungsservers sowie der Verwaltungs- und Überwachungskonsole und Webstationen, die den Dient IIS (Internet Information Service) verwenden. Der Anwendungsserver kann auf einem NLB-Cluster bereitgestellt werden, um so die Arbeitslast auszugleichen und Abfragenverarbeitung zu beschleunigen.

Detaillierte Informationen über die Network Load Balancing-Technologie finden Sie auf der Microsoft-Website.

Einrichten eines NLB-Clusters für den Anwendungsserver

In diesem Abschnitt finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Einrichtung eines NLB-Clusters für den Anwendungsserver.

Die Verwaltungs- und Überwachungskonsole und die Web-Stationen werden zusammen mit dem Anwendungsserver gruppiert.

Einen detaillierten Überblick über die NLB-Clustereinstellungen finden Sie auf der Microsoft-Website.

Hinweis. Die nachfolgend verwendeten Adressen, Computernamen, Domänennamen usw. sind nicht zwingend er-forderlich und können vom Administrator geändert werden.

Einrichten des Clusters

Um den Cluster einzurichten, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Installieren Sie den Anwendungsserver auf jedem Clusterknoten. Datenbank-, Dateiablageordner-, Verarbei-tungsserver-, Lizenzserver- und Anwendungsserver-Clients müssen sich auf einem anderen Computer be-finden, der für alle Knoten im Cluster zugreifbar sein muss.
  2. Fügen Sie in den Windows-Funktionen jedem Knoten im Cluster Network Load Balancing hinzu. Klicken Sie dafür im Hauptfenster des Servermanagers auf den Link Funktionen hinzufügen (Start → Administrative Tools → Servermanager).
  3. Weisen Sie dem Cluster eine IP-Adresse zu, über die der Cluster auf die Knoten als Einheit zugreifen kann (das ist eine virtuelle Clusteradresse). Dafür öffnen Sie den Network Load Balancing Manager auf einem der Knoten (klicken Sie auf Server ManagerTools Network Load Balancing Manager) klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Cluster und wählen Sie das Element Clustereigenschaften im Kontextmenü.

Wird für den Client/Cluster-Traffic und anderen Netzwerktraffic auf den Knoten eine einzelne Netzwerkschnittstelle verwendet (wie das beim Muticastmodus gewöhnlich der Fall ist), benötigt jeder Host im Cluster eine zugewiesene IP-Adresse (neben der virtuellen Adresse, die bei allen Clusterknoten üblich ist). Ein Host verwendet seine zugewiesene IP-Adresse anstatt der virtuellen Cluster-Adresse für eingehende Verbindungen zu den Clusterknoten über Telnet, SSH und andere Protokolle sowie für ausgehende Verbindungen von den Clusterknoten. Alle Clusterknoten müssen den gesamten eingehenden Cluster-Traffic empfangen. Der Balance-Algorithmus legt fest, welcher Clusterknoten auf eine vorhandene Abfrage reagieren soll. Die Wahl zwischen Unicast und Mul-ticast ist von Ihrer Netzwerkkonfiguration abhängig.

  1. Sie können den Leistungsmonitor für IIS (aufrufbar über die Symbolleiste der Microsoft Management Con-sole) für die Überwachung der Knotenaktivität verwenden. Im Objekt Webdienst fügen Sie für jeden Knoten den Zähler ISAPI Extension Requests/sec für Standard-Website hinzu (das ist der Speicherort des Anwendungsservers in der IIS).

Betriebsmodus des Clusters

Die Wahl zwischen den Methoden Unicast und Multicast ist von Ihrer Netzwerkkonfiguration abhängig. Einen de-taillierten Beschreibung der zwei Methoden finden Sie auf der Microsoft-Website.

Ausgleich der Arbeitslast im Cluster und Einrichten von Hosts

Sie können das Balancing des Cluster-Traffics einrichten und diesen durch Ports filtern lassen.

ABBYY FlexiCapture benötigt für seinen Betrieb das TCP-Protokoll. Es gibt zwei Filtermodi: Single Host und Multiple Host.

  • Single host
    Dieser Modus stellt eine Fehlertoleranz zur Verfügung, aber erlaubt keinen Lastausgleich. Es kann immer nur ein Clusterknoten gleichzeitig aktiv sein.
  • Multiple host
    Traffic von einem vordefinierten Portbereich wird von dem Knoten im Cluster mit der höchsten Priorität verwaltet. Alle Clusterknoten arbeiten gleichzeitig. Dieser Modus bietet sowohl Arbeitslastausgleich sowie Fehlertoleranz.

Traffic eines vordefinierten Portbereichs wird unter den Knoten ausgeglichen verteilt. Der Affinitätsparameter kann festgelegt werden auf:

  • Keine (nicht empfohlen)
    Wird diese Option ausgewählt, können mehrere Verbindungen (TCP-Sessions) eines einzelnen Clients über verschiedene Knoten verwaltet werden.
  • Einzeln (empfohlen)
    Wird diese Option ausgewählt, können alle Verbindungen eines einzelnen Clients über einen Knoten verwal-tet werden.
  • Netzwerk (Klasse C) (empfohlen)
    Wird diese Option ausgewählt, werden alle Abfragen eines TCP/IP Klasse C-Adressraums über einen Knoten verwaltet. Das kann notwendig sein, wenn sich zwischen Client und Cluster ein Proxy befindet.

Einrichten des Anwendungsservers

Führen Sie für die Einrichtung des Anwendungsservers die folgenden Schritte aus:

  1. Erstellen Sie einen freigegebenen Ordner, auf den alle Knoten im Cluster zugreifen können
  2. Installieren Sie Microsoft SQL Server, Azure-Server oder Oracle-Server. Microsoft SQL Server muss für alle Clusterknoten verfügbar sein.
  3. Installieren Sie den Anwendungsserver auf allen Clusterknoten.
  4. Führen Sie auf dem ersten Clusterknoten die Verwaltungs- und Überwachungskonsole aus und erstellen Sie eine Datenbank und geben Sie einen freigegebenen Ablageort an.
  5. Führen Sie auf jedem verbleibenden Clusterknoten die Verwaltungs- und Überwachungskonsole aus und stellen Sie eine Verbindung mit der von Ihnen erstellten Datenbank her.
    Wichtig! Für diesen Vorgang muss die SQL-Authentifizierung verwendet werden.
  6. Statten Sie auf dem SQL-Server, Azure-Server, oder Oracle-Server alle Benutzer auf allen Clusterknoten, unter deren Konten IIS ausgeführt wird, mit vollen Zugriffsrechten für die Datenbank aus (der Dienst World Wide Web Publishing muss in der Liste der Dienste ausgeführt werden). Die Berechtigungen für den ersten Knoten werden bei der Erstellung der Datenbank automatisch vergeben, andere Berechtigungen müssen manuell vergeben werden. Standardmäßig läuft IIS unter dem Be-nutzerNetzwerkdienst. In diesem Fall und unter der Annahme, IIS wird auf dem Computer NodeN ausgeführt, muss der Benutzer DomainName\NodeN$ auf dem SQL-Server volle Zugriffsrechte erhalten.
  7. Ist der Anwendungsserver im Cluster nicht verfügbar, aber der Cluster ist über PING-Anfragen weiterhin erreichbar, sollte überprüft werden, ob IIS weiterhin im Cluster verfügbar ist. Um das zu überprüfen, legen Sie eine statische *.html-Datei in den Ordner %systemdrive%\inetpub\wwwroot (im Allgemeinen enthält dieser Ordner bereits die Datei iisstart.htm) und öffnen diese Datei in einem Browser. \\ClusterAddress\iisstart.htm. Achten Sie beim Öffnen einer Datei auf die Proxyeinstellungen in Ihrem Browser.

Ausführen von Serveranwendungs-Clients

Wir empfehlen Ihnen, alle Clusterknoten in einer Domäne zu platzieren und die Anwendungsserver-Clients unter Be-nutzerkonten der Domäne auszuführen.

Aktive Anwendungsserver-Clients unter lokalen Benutzerkonten werden aus dem folgenden Grund nicht empfohlen.

In der gewöhnlichen (d. h. nicht geclusterten) Konfiguration des Anwendungsservers kann die folgende Authentifizierungsmethode verwendet werden: auf dem Computer, auf dem der Anwendungsserver installiert ist, wird ein lokaler Benutzer mit eigenem Benutzername und Passwort erstellt; jetzt kann sich jeder Client unter dem Konto dieses Benutzers mit dem Anwendungsserver verbinden.

In einer geclusterten Konfiguration kann der Anwendungsserver, der die Client-Anforderungen verarbeitet, auf verschiedenen Computern platziert werden, und der tatsächliche Benutzername ändert sich dann entsprechend. auf dem Computer node1 lautet der Benutzername dann node1\User, während auf dem Computer node2 der Benutzername dann node2\User lautet. Das kann sich auf den Betrieb des Systems störend auswirken.

Aktive Anwendungsserver-Clients unter Domänenbenutzern vermeiden dieses Problem.

Um Clients auf Remote-Computern zu verbinden, die sich nicht in der Domäne befinden, können Sie die Standard-Authentifizierung und ein Benutzerkonto in der Domäne verwenden, zu dem der Cluster gehört. Vorausgesetzt, der geclusterte Anwendungsserver befindet sich in der Domäne cluster und der Computer des Überprüfungsoperators befindet sich nicht in dieser Domäne. Alles, was Sie tun müssen, ist ein Kontos in der Domäne cluster für den Be-nutzer cluster\VerificationOperator zu erstellen und Benutzername und Passwort dem Überprüfungsoperator mitzuteilen. Jetzt ist es dem Überprüfungsoperator mithilfe dieses Kontos und der Standard-Authentifizierung auf der Überprüfungsstation möglich, mit dem Anwendungsserver zu verbinden.

Hinweis. Um die Standard-Authentifizierung für Clients zu verwenden, muss die Standard-Authentifizierung für den Ordner FlexiCapture12\Server in IIS aktiviert werden. Ansonsten erhalten die Benutzer den Fehler HTTP 401, wenn sie versuchen zu verbinden.

12.04.2024 18:16:00

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